Wie können wir die Kinder nach der Pandemie unterstützen?
Wenn wir so auf die letzten zwei Jahre zurück blicken, dann haben wir ganz schön was erlebt. Im März 2020 ging es los und ein neuer Virus war von einem Tag auf den anderen das Thema Nummer eins. Schon Wochen zuvor hörte man von China, dass ganze Städte abgeriegelt wurden, dass niemand mehr das Haus verlassen durfte und dass die Kontakte eingeschränkt wurden. Für mich klang das, ehrlich gesagt, wie das Drehbuch eines Science Fiction Films. Aber das war es nicht, es war die Realität – auch hier bei uns.
Alltagssichernde Strukturen und Abläufe sind weggebrochen, der soziale Austausch mit Freunden und Bekannten ist weggefallen und von heute auf morgen musste man sich auf einen komplett neuen Alltag einstellen. Die Konsequenzen, die die Pandemie mit sich gebracht hat, können wir erst erkennen, wenn sie vorbei ist.
Das ist wie mit einer Erkältung. Kennen Sie diese Situation? Sie sind total im Stress, Abgabetermine warten und vor ihrem anstehenden Urlaub müssen sie noch alles schaffen. Sie machen Überstunden und arbeiten in einer Wahnsinns-Geschwindigkeit, bis wirklich alles erledigt ist. Und kaum liegen Sie auf der Liege im Garten, sind runter gekommen und fangen an, die freie Zeit zu genießen… schon klopft die Erkältung an.

Inzwischen gibt es bereits eine Vielzahl an Studien, die die Auswirkungen der Corona Pandemie auf die Kinder beleuchten. Wie die Bundesregierung schreibt, kann man bei Kindern und Jugendlichen werden vermehrt Zukunftsängste, Leistungsdruck und Vereinsamung beobachten. Es zeigen sich außerdem ein übermäßiger Medienkonsum, Bewegungsmangel und Fehlernährung. Hervorzuheben sind aber vor allem die psychischen Belastungen, die sich in verschiedenen Symptomen niederschlagen, wie Ängstlichkeit, Depressivität, Hyperaktivität und Einbußen in der Lebensqualität.

Wie können die Kinder in dieser Zeit unterstützt werden?
Die Fähigkeit, die bei dieser Frage für mich im Vordergrund steht, ist die Resilienz. Die innere Widerstandskraft, die es uns ermöglicht, mit Krisen und Rückschlägen umzugehen und gestärkt daraus hervor zu gehen.
Wenn Resilienz trainiert wird, bauen sich die eigenen Ressourcen auf, die Psyche und die seelische Gesundheit werden gestärkt und das Selbstbewusstsein wird weiterentwickelt.
Wie kann die Resilienz gefördert werden?
Ein Aspekt von Resilienz ist der Optimismus und die Dankbarkeit. Es geht darum, sich nicht auf Probleme zu fokussieren, sondern auf die positiven Aspekte des Lebens.
Hierfür gibt es eine schöne Familienübung: die Fünf-Finger-Dankbarkeits-Übung
Setzen Sie sich mit ihren Kinder vor dem Bettgehen hin und lassen sie Ihre Kinder an den 5 Fingern aufzählen, wofür sie heute dankbar sind. Machen Sie gerne auch selbst mit, um die Perspektiven zu erweitern und den Tag gemeinsam positiv abzuschließen. Nach ein paar Tagen werden Sie erstaunt sein, wie schnell die fünf Finger voll sind und vielleicht reichen Sie ja auch garnicht aus?!